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Ausbruch aus einem System


Vor einiger Zeit hatte ich eine interessante Unterhaltung mit einem weisen Menschen über Freiheit.

Ich sagte, dass Freiheit mit all der sozialen Konditionierung nicht so leicht zu finden sei.

 

Er lachte nur, und sagte: „Hey Sportsfreund, es gibt keine soziale Konditionierung. Es ist alles deine Konditionierung, deine eigene Geschichte, deine eigene Story.

 

Er nippte am Wein und fügte grinsend hinzu: „Sprichst du von sozialer Konditionierung, so kämpfst du gegen ein übergroßes Monstrum an, die lediglich in deinen Vorstellungen, in deinem Kopf existiert. Übernimmst du aber die Verantwortung für deine Geschichte und deine Konditionierung, so kannst du aus >diesem System< ausbrechen.

 

Es gibt kein System, oder: DU bist das System

 

Der erste Schritt um aus dem System auszubrechen, ist zu realisieren, dass das System nur in deinem Denken, in deinem Kopf existiert; es ist eine Kreation deines eigenen Verstandes. In einer reinen Momentbetrachtung kannst du niemals den Finger auf ein System zeigen. Systeme sind also Geschichten, die wir in unserem Kopf spinnen.

Wie können wir also aus unseren eigenen Geschichten ausbrechen?

Mache den Realitäts-Check …


Schreibe Dir mal all Deine Geschichten über Systeme auf, aus denen Du ausbrechen willst.

Als Beispiel nehmen wir hier das System ‚Sozialsystem’.

 

Eine Geschichte könnte sein: „Ich muß mich stets nach den Erwartungen der Gesellschaft richten.

 

Nun kommt der Realitäts-Check ins Spiel. Wähle eine beliebige Geschichte aus und jage sie durch die folgenden fünf Fragen. Wer mehr über diese Fragen erfahren möchte, dem empfehle ich das Buch ‚Loving what Is‚ von Byron Katie.

1. Ist das wirklich wahr?

 

Lasse Dir mit der Antwort ein wenig Zeit. Ist diese Geschichte wirklich wahr?

Oft merken wir bereits dann, dass unsere Story nicht der Realität entspricht.

Denkst Du jedoch, dass Deine Geschichte wahr ist, dann stelle Dir Frage 2.


2. Kann ich mir wirklich zu 100% sicher sein, dass meine Geschichte wahr ist.

 

Spätestens hier wirst Du merken, dass Du fast gar nichts mit hundertprozentiger Gewissheit sagen kannst.

 

3. Wie fühle ich mich, wenn ich weiterhin an meine Geschichte glaube?

 

Wie fühlst Du Dich, wenn Du an diese Geschichte glaubst? Was denkst Du?

Wie verhältst Du Dich mit dieser Geschichte im Hinterkopf?

Fühlst Du Dich ermächtigt oder eher entmachtet?

Schreibe Deine Antworten auf und komme dann zu Frage 4.

 

4. Wer wäre ich ohne diese Geschichte?

 

Angenommen Du wärst frei von Deiner Geschichte, wer wärest Du dann?

Wie würdest Du Dich dann fühlen?

Wie würdest Du Dich durch die Welt bewegen und mit anderen Menschen interagieren?

Was würdest Du denken?

 

Schaue Dir genau an, wie Dein Leben ohne diese Geschichte wäre.
Dann stelle Dir die fünfte und letzte Frage.

 

5. Kann ich diese Geschichte umdrehen?

 

Schaue Dir nochmals Deine ursprüngliche Geschichte an:

 

Ich muß mich stets nach den Erwartungen der Gesellschaft richten.


Kannst Du sie herumdrehen, sodass sie noch immer Sinn ergibt?

 

Die Gesellschaft muß sich nach meinen Erwartungen richten.

 

Kann das sein? Ist das realistisch, dass sich eine Gesellschaft nach dir richten wird?

 

Es gibt keinen Grund, dass ich mich an die Erwartungen der Gesellschaft richten müßte

 

Wie sieht’s mit dieser Variation aus? Ich fühle mich wohler mit dem Gedanken, dass ich für keinen anderen außer mir die Verantwortung, eine Verpflichtung übernehmen brauche. Wie geht es dir dabei?

 

Siehst Du, dass die umgedrehten Geschichten genauso wahr, oder sogar wahrer sein können, als die ursprünglich bedrückende Geschichte? Versuche für jeden Deiner Geschichte am Ende mindestens eine umgedrehte Variation auf dem Papier zu haben.

 

 

 

Ausbruch aus dem System? - Hinterfrage all Deine Geschichten

Das System ist immer eine Kreation Deines Verstandes. Hinterfrage all Deine Geschichten, die Du über verschiedene Systeme hast und gehe wirklich an die Wurzel. Dann siehst Du, dass alle diese Geschichten keine hundertprozentigen Wahrheiten sind, sondern lediglich Ideen, die Du irgendwann mal aufgeschnappt und denen du dann Glauben geschenkt hast.

 

Im Grunde genommen steht jedes Wesen, das mit sich oder seiner Welt unzufrieden ist vor stets der gleichen Frage: Ist das wirklich wahr, was ich über diese jeweilige Situation denke, glaube, spreche, fühle und handele?

 

Und solche Fragen treten im Alltag (und auch während der Nacht) vielfältig auf und du kannst sie nun souverän angehen, in dem du stets nach der Wirklichkeit oder der Wahrheit fragst, und zwar nach deiner Wirklichkeit und Wahrheit, zu der du stehts und nicht die, die dir von außen über Äonen eingetrichtert wurde. Ich finde das ist der ganze Zauber dieser Welt. Finde deine Wahrheit, deine Wirklichkeit.

 

Dann gehören nämlich solche Verhaltensweisen wie Davonlaufen (Flucht), Erstarren oder gar tot umfallen (Einfrieren) sowie brutaler Kampf (Krieg) gegen das "Scheinbare" der Vergangenheit an und du kannst dich auf ein wertvolles, glückseliges, authentisches, natürliches Leben voller Freude konzentrieren .

 

Ich für mich habe lange darüber nachgedacht wie ich aus dem "System Deutschland" mit all seinen Widrigkeiten und unfairen, teuflischen Gegebenheiten entkommen kann. Auswandern, Untertauchen, Ausbrechen, also alle physischen Varianten gingen durch meinen Kopf. Bis ich endlich merkte, dass sich alles lediglich auf mentaler, psychischer und geistiger Ebene abspielt.

 

So wie ich über die Welt denke, so offenbart sie sich mir. Als ich aufhörte über das System schlecht und unfair oder verbrecherisch zu denken, änderte sich alles. Bitte beachte, ich sage damit nicht, dass es nicht so ist. Es ist ja nun doch Fakt, dass sich die Menschen bekriegen.

 

Das ist jedoch die Welt der anderen und nicht mehr meine. Und zu dieser Welt gehöre ich nicht mehr, zumindest geistig-mental-seelisch, wenn ich auch physisch unter ihnen weile. Der Trick ist, dass es mir vollkommen egal ist, was andere machen, tun, reden, handeln, über mich denken, generell denken, etc.