· 

bis an die Grenzen gehen ...

... und zunächst einmal die Grenzen aufgezeigt bekommen um zu erkennen. 

 

Zu den Pinnacles auf der Coromandel Halbinsel hat es mich in diesen Tagen gezogen. Meine Vorstellung. die Strecke von fast 65 km zwischen Thames, das am Firth of Thames auf der Westseite der Halbinsel bis nach Hot Water Beach an der Ostküste in der Nähe der Mercury Bay, per pedes durch zu führen, haben mir meine körperlichen Grenzen aufgezeigt.

 

Während der Aufstieg vom Seelevel in Thames zu den auf 759 Metern gelegenen Pinnacle-Hügeln mit meinem gesamten Gepäck und einem Kampfgewicht von ca. 21 kg in ca. sieben Stunden soweit noch zu bewerkstelligen war, wusste ich nach einer traumhaften Nacht auf der Pinnacle Hut mit den zwei Mädels von franz. Polynesien bzw. den Solomoninseln, wie sich John Rambo damals in Vietnam gefühlt haben musste. 

 

Durch nahezu 21 km dichten neuseeländischen Regenwald ging die Reise. Steile, matschige und klitschige Kalksandsteinfelsen und Morast hinab zu wilden Strömen, in denen ich, naturgeschaffen wie ich bin, mein Bad ungestört, nur von einigen Kiwi und wundervollen Voegeln begleitet, nehmen konnte.

 

Was Befreiung ist? DAS ist Befreiung. Ich habe gejauchzt und gejubelt vor Glück.

 

Und anschliessend ging es wieder hinauf mit meinem Kampfgepäck, durch dichtes Gebiet, als einziger Orientierungspunkt die Sonne, die mich den ganzen Tag hinter schützenden Wolken verfolgte. 

 

Lester, der Ranger von DOC und der Hütte auf den Pinnacles hat mich ja gewarnt und mir die volle Verantwortlichkeit für mich selbst übertragen. Als ob ich diese nicht schon mein ganzes Leben für mich habe.

 

Selbstverantwortlichkeit, Selbstvertrauen, Selbstbewusstsein ... - ja, ich bin angekommen.